Critical Art Ensemble

 

Bioterrorismus, Kunst und Amerikanische Politik


Am ersten Tag der FREE BITFLOWS Konferenz wurde aus aktuellem Anlass heute folgende Protesterklärung verabschiedet, die der US-Botschaft in Wien überbracht werden soll.


Wien, am 3. Juni 2004

US-Sicherheitsparanoia: Keine Unterscheidung zwischen Kunst und Bioterrorismus

Gründungsmitglied des Critical Art Ensembles droht Verurteilung nach US-amerikanischem Terrorismusgesetz

Am 11. Mai 2004 wurde der namhafte Künstler und Universitätsprofessor Steve Kurtz, der sich in seiner Arbeit intensiv mit den Implikationen von Informations- und Biotechnologie auseinander setzt, von einem
FBI-Spezialkommando verhaftet. Die tragische Vorgeschichte dieses Einsatzes: Kurtz' Frau verstarb am Morgen des 11. Mai völlig
unerwartet an Herzversagen. Nach der Beschlagnahmung aller Arbeitsmaterialien erklärten die Behörden das Haus zur Gefahrenzone. Bei den noch immer unter Verschluss gehaltenen Gegenständen handelt es sich um handelsübliche und frei erhältliche Geräte und Substanzen, von denen
keinerlei Gefährdung ausgeht und die von Steve Kurtz seit Jahren in
internationalen Kunstausstellungen erfolgreich präsentiert werden.

Das Gründungsmitglied des renommierten Critical Art Ensembles steht nun vor einer Anklage nach Gesetzen, die unter dem Vorwand der angeblichen Terrorismus-Bekämpfung massiv Grundrechte einschränken. Unter dem Titel "Patriot Act" wird nicht nur gegen MigrantInnen vorgegangen, sondern auch gegen kritische JournalistInnen, WissenschafterInnen und neuerdings gegen Kunstschaffende. Steve Kurtz hat die Patentierung der Biosphäre und die Rolle der Großkonzerne öffentlich problematisiert und dabei zuletzt die genetische Kontaminierung von Lebensmitteln untersucht. Der Versuch, die Manipulation der Nahrungskette mit künstlerischen Mitteln aufzuzeigen und Methoden der Bio-Industrie zu veröffentlichen, macht ihn in den Augen der neuen Sicherheitsparanoia zum Terroristen. Konkret droht Steve Kurtz eine Verurteilung wegen Besitzes von biologischen Substanzen für so genannte "Nichtfriedliche Zwecke". Abgesehen vom drohenden Freiheitsentzug ist Steve Kurtz auch vom enormen finanziellen
Aufwand dieses Verfahrens schwer betroffen.

Die Konferenz "Free Bitflows" nimmt die breite internationale Beteiligung von KünstlerInnen, WissenschafterInnen und Kulturschaffenden zum Anlass, um die Vorgehensweise der US-amerikanischen Justiz gegen Steve Kurtz mit allem Nachdruck zu verurteilen. Wir fordern die sofortige Einstellung des Verfahrens, die volle Rehabilitierung sowie die Wiederermöglichung der künstlerischen Tätigkeit.

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| Unterstützungsmöglichkeiten:
| http://www.caedefensefund.org/
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| FREE BITFLOWS - Konferenz
| http://freebitflows.t0.or.at/conference
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| Rückfragen:
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| Public Netbase
| Institut für Neue Kulturtechnologien/t0
| Zwischenquartier Burggasse 21
| A-1070 Wien
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| Tel. +43 (1) 522 18 34
| Fax. +43 (1) 522 50 58
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| http://www.t0.or.at/

 
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