Das ist eine Stadt, eine WeltStadt. Ein Verkehrsknoten, ein Verkehrsknotenpunkt. Er verbindet Mittel und Wege. Ein Telefon mit einem Flugplatz, einer Werkstatt, einem Bahnhof, einer Werft, einer Allee, einem Supermarkt, einer Fabrik... Beim verbinden von Mitteln und Wegen, durchläuft er verschiedene Dimensionen und realisiert das «Möbius-Band» oder die Kochkurve, indem er durch sämtliche Punkte der Mannigfaltigkeit, in der er sich entfaltet, hindurchführt. Es gibt ihn heute überall, den sich in ständiger Bewegung befindenden und zugleich stabilen universellen Knotenpunkt, der verknüpft, was vorher über keine Verbindung verfügte. Er hat sich aus seiner örtlichen Begrenzung gelöst und ist zum Netz geworden. Es verbindet Ideen mit Informationen, Begriffe mit Männern und Frauen; Pflastersteine und Rosenhonig mit Menschen, Menschen, Begriffe, Ideen und Informationen jeweils untereinander. Das Netz dehnt sich in alle Richtungen aus, erobert den ganzen Raum, greift nach Mars, Jupiter, Venus und Saturns sieben Ringe. Es geht den abstrakten, wissenschaftlichen, auf Information ausgerichteten Weg, industrialisiert die Zeiten, fabriziert und produziert aus Informationen Dinge, packt den Materialismus, schleudert ihn in die Logik hinein und wandelt die Technik in Technologien um. Über gewaltige Entfernungen hinweg wird die grösstmögliche Nähe erzeugt. Das Zentrum des Netzes ist überall; eine Umgebung nirgends. Ausser den Science-Fiction-Autoren und deren Leser hat sich wohl kaum jemand vorstellen können, dass es uns eines Tages mit Hilfe von Techniken gelingen könnte, überall hin zu gelangen, ohne dass wir uns von der Stelle bewegen.  

When it comes to the Net, a lot of us suffer from Repetitive Mistake Syndrome. This is especially true for magazine and newspaper publishing, broadcasting, cable television, the record industry, the movie industry, and the telephone industry, to name just six.
Soweit es das Netz betrifft, leiden viele von uns am "Syndrom sich wiederholender Fehler". Das trifft vor allem für Verleger von Magazinen und Zeitungen, Sender und Kabelfernsehgesellschaften, die Plattenindustrie, die Filmindustrie und die Telefongesellschaften zu, um nur sechs zu nennen.
Thanks to the enormous influence of those industries in Washington, Repetitive Mistake Syndrome also afflicts lawmakers, regulators and even the courts. Last year Internet radio, a promising new industry that threatened to give listeners choices far exceeding anything on the increasingly variety-less (and technologically stone-age) AM and FM bands, was shot in its cradle. Guns, ammo and the occasional "Yee-Haw!" were provided by the recording industry and the Digital Millennium Copyright Dank des überragenden Einflusses dieser Industriezweige in Washington, greift das "Syndrom sich wiederholender Fehler" auch auf Gesetzgeber, Verwaltungen und Gerichte über. Letzes Jahr hat man das Internet-Radio in der Wiege erdrosselt. Es wäre ein vielversprechender neuer Geschäftszweig gewesen, der drohte, den Zuhörern eine Wahlfreiheit zu geben, die bei weitem alles überstiegen hätte, was die abwechslungslosen (langweiligen und technologisch der Steinzeit verhafteten) UKW- und MW-Sender bieten. Gewehre, Munition und das gelegetliche 'Yippie-Yeh' besorgten die Plattenindustrie und der "Digital Millenium Copyright Act (DMCA)", der all jene Befürchtungen in sich vereinigt, die die Alpha-Dinosaurier von Hollywood hatten, als sie das Gesetz 1998 durchdrückten.
"The Internet interprets censorship as damage and routes around it," John Gilmore famously said. And it's true. In the long run, Internet radio will succeed. Instant messaging systems will interoperate. Dumb companies will get smart or die. Stupid laws will be killed or replaced. But then, as John Maynard Keynes also famously said, "In the long run, we're all dead."
"Das Internet fasst Zensur als Defekt auf und umgeht diesen" lautet die berühmte Aussage von [John Gilmore]. Und das stimmt. Auf lange Sicht wird sich Internet-Radio durchsetzen. Chat-Systeme werden kompatibel zueinander sein. Dumme Firmen werden klug oder müssen schließen. Blödsinnige Gesetze werden abgeschafft oder ersetzt. Wenn nicht, wird John Maynard Keynes berühmter Spruch wahr: "Auf Dauer sind wir alle tot."
All we need to do is pay attention to what the Internet really is. It's not hard.
Text: Doc Searls & David Weinberger / WikiGemeinschaftsÜbersetzung: Oliver Gassner, Elmar Fasel, Regula Erni...
http://www.carpe.com/wiki/wiki.pl?WorldOfEnds    

 

Am Anfang waren nur die Drähte. Die Drähte aber waren wüst und lagen wirr, und die Pakete, die durch die Drähte rollten, verfehlten oft ihr Ziel. Und die IT-Spezis sagten: lasst uns den Leitungsdurchsatz verbessern, einen brauchbaren Browser entwickeln, die Kraft der Prozessoren steigern, die Kapazitäten der Harddisks erhöhen, die Router auswechseln und allen Menschen einen Rechner geben. Und das geschah also. Die Nachricht verbreitete sich wie die Welle einer Springflut, sie zog durch den Raum, erfasste alle wachen Menschen und die Menschen sahen, dass das gut war. Sie sassen vor ihren Rechnern, fingen miteinander zu kommunizieren an und gründeten Communities, weil sie erkannten, dass der Augenblick für das Realisieren ihrer Träume und grossen Ideen gekommen war. Und es ward Abend und es ward Morgen. Die Menschen nannten den Raum, der kein Raum ist, Cyberspace. Ihre Gedanken aber, die sie mit Hilfe einer Tastatur in für alle Browser lesbares ASCII brachten und miteinander verbanden, Netzliteratur. Und die bewegenden Töne, Klänge und Bilder, die sie einander dank MP3, Java und JavaScript übermitteln konnten, NetArt. Sie sahen sich nicht an und wussten doch, dass alles gut war. Es ward Abend, es ward Morgen. Die Menschen genossen die neugewonnene Freiheit. Nur die Medienwissenschafter glaubten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Erkenntnis der exakten Definition für NetArt gefunden zu haben, sicher waren sie sich aber nicht und weil sie gerissener als alle anderen Theoretiker waren, sagten sie zu den NetLitArt-Schaffenden: Nehmt ruhig einen Bissen von unserer Definition; sobald ihr davon gegessen habt, werdet ihr erkennen, was NetLit, was NetArt ist. Und die NetArt-Schaffenden sahen, dass von der Definition gut zu leben sein würde und dass sie begehrenswert sei, weil sie gescheit nach dem Vorbild der Medientheoretiker machte. Da aber gingen den LitNetArt-Schaffenden plötzlich die Augen auf und sie griffen nach der Freiheit und entschieden sich fürs Beamen und Fliegen...

_\ : / Irgendwann
\ : /__ sterben wir
//`Y'--\\ alle aus
<+ \\
\\ ja, merkt ihr denn nicht, Erdenbürger, dass das kleine Universum, das ihr euch erschaffen habt, sich nicht mehr um einen zentralen Punkt dreht, die ((ver)/(ge)netzte) Netzliteratur, den Hyper-/Hyperlink-/Multimedia-/Plugin-Text, sondern nur noch um euch, die kleinen Kosmonauten, die in selbstgezimmerten Raketen hinaus wollen, in die unendlichen Weiten, doch nie über Wettbewerbe, kleine Feuilletonberichte und selbstgeschriebene Bücher kamen. Entfernungen wurden geschätzt, Sternsysteme theoretisch gedeutet, und was bleibt? Die Unsicherheit, wie genau zu definieren und wie genau dies Phänomen denn nun auch zu benennen ist. Ihr kleinen Kosmonauten, streichelt euch
gegenseitig an den Raumanzügen, atmet diese künstliche Luft. Ihr kleinen Kosmonauten, theorisiert, wie wohl der Mars beschaffen sei und vergesst ganz, wie schön doch unsere Erde auch ist. Ihr kleinen Kosmonauten, verschrottet nacheinander nun die gezimmerten Raketen, stellt sie auf als stumme Zeugen einer wilden Zeit. ihr kleinen Kosmonauten. Thorsten Kettner, Text für die Masse http://www.thorsten-kettner.de/ mailingliste@netzliteratur.de
Eintragen/Austragen listinfo/mailingliste
~-_\ : / Irgendwann
\ : /__ sterben wir

 


Dies ist die Entstehung des NetzUniversums und der Freiheit, die darin herrschte, als es geschaffen wurde. Jeder Mensch sass an einem Ende des Netzes und war verbunden mit allen anderen Menschen, von denen ein jeder für sich an je seinem Ende des Netzuniversums sass. Die Medientheoretiker aber setzten ihre Versuche, die Freiheit einzuschränken, fort; sie glaubten eine eindeutige, endliche Beschreibung des Verfahrens zur gesuchten Definition von Netzliteratur entdeckt zu haben. Als die Netzliteraten nun die Medientheoretiker lispeln und zischeln hörten, diskutierten sie gerade die Fragen: Sind wir wach oder träumen wir nur davon, wach zu sein? - Leben wir wirklich in dieser Welt - oder sind wir in einer Simulation zuhause? Wir alle sind durch eine gemeinsame konsensuelle Realität miteinander verbunden - das Netz, den Cyberspace. Der Cyberspace ist der Ort der großen Ideen, der Ort, in dem sich große Ideen in die Tat umsetzen lassen durch das Zusammenwirken einer Community. Viele von uns können die Vorgänge in dieser Welt nicht mehr verstehen. Wir wollen aufbrechen, etwas Neues zu schaffen. Etwas, das wir verstehen und erklären können. Etwas, in dem nicht alles, was in die Luft geht, nicht alles, was fliegen kann, zwingend auf den Boden zurückkehrt oder herunter fällt, Etwas, das uns das Fliegen und das Beamen ermöglicht, Etwas... Das mag ja nur ein gemeinsamer Traum sein und in Phantasien stattfinden. Doch wir wollen wach sein für diesen Traum und Phantasien erleben. Wir alle träumen vom Beamen; die einen denken dabei an fliegende Hexen, die andern an Insekten, die dritten an Engel oder an Flugzeuge. Wenn wir gemeinsam forschen, und kreativ sind, werden wir unsere Träume realisieren. Eines Tages werden die einen einen Besen besteigen, die andern ihre Flügel ausbreiten... Die Medientheoretiker aber fingen zu rufen und zu schreien an und erzeugten einen Lärm, der lauter und durchdringender als jener der Trompeten von Jericho war und entfachten damit einen Urknall... fly to the new univers