Prämienschub und Börsenpleiten

 

Satire

Das hat, werden viele sagen, nichts miteinander zu tun; die Prämien für die Krankenkassen steigen Jahr für Jahr, unabhängig von Börsenhausse oder -tief.

Bitte beachten auch Sie, dass das Argument der Krankenkassen für die Prämienerhöhung im Jahr 2003 für ein Mal nicht lautet: Ärzteschwemme oder zu hohe Medikamentenpreise. Nein, diesemal heisst es - und das ist durchaus glaubhaft: Die gesetzlichen Reserven und erwirtschafteten Überschüsse der Krankenkassen seien aufgebraucht.

Was aber machten Krankenkassen mit Reserven und Überschüssen? - Sie investierten diese. Zinsbringend, wenn möglich. Am Aktienmarkt. Die Gewinnaussichten waren sehr gut bis horrend und hingen von der Geschicklichkeit der Spekulanten, ähm, Anlageberater ab.

Die New Economy  - wer etwas davon versteht, hat es kommen sehen - ist schon längst geplatzt und die Telefon Euphorie zum Trauerspiel geworden. Schon vor mehr als einem Jahr konnte man da ganze Schatzkisten voller Gold  oder Überschüsse und Reserven begraben.

Und jetzt hat der "worst case" auch an der Schweizer Börse eingeschlagen. Der Wert der Credit Suisse ist um 50% geschrumpft und derjenige der ABB um rund 80%. Die Kurswerte der Rentenanstalt und anderer Versicherungsgesellschaften sind ins bodenlose gefallen. Der Sinkflug der Börsen ist noch nicht zum Stillstand gekommen. Die Manager  sind fein raus; sie haben - zum Teil, das heisst, nicht alle - die Firmen in den Ruin gemanaget, dafür horrende Summen kassiert und sich auf Jersey oder die Caymans zurückgezogen. -

Unter allen Hiobsbotschaften, die uns von der Börsenfront erreichten, war die letzte die erfreulichste.

22.04.03


Katze


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